Was sind Bitterstoffe?

„Was bitter im Mund, ist dem Magen gesund“, so sagt es der Volksmund. Bitterstoffe spielen eine große Rolle bei der Verdauung und werden aufgrund ihrer vielfältigen Wirkungen im Organismus schon lange geschätzt.

Bitterstoffe, im lateinischen „Amara“ genannt, werden unterteilt in „Amara Pura“, zu denen Löwenzahn, die Artischocke und der Gelbe Enzian gehören, in „Amara aromatica“, das sind Bitterstoffe mit ätherischen Ölen, die in den Schalen von Zitrusfrüchten vorkommen wie Pomeranzen oder in Salbei oder Wermut. Zuletzt zählen „Amara acrica“ dazu, Bitterstoffe die auch Scharfstoffe enthalten, wo Ingwer und Galgantwurzel wohl zu den bekanntesten Vertretern gehören. Bekannt sind diese nicht nur aus der asiatischen Küche, denn sie werden auch aufgrund ihrer pharmazeutischen Wirkungen genutzt.

Bitterstoffe sollten regelmäßig in unseren Speiseplan eingebaut werden, denn vielfach spielen sie keine Rolle mehr in der Ernährung, indem wir süßlich schmeckende Lebensmittel bevorzugen oder weil sie zum Teil aus der Nahrung rausgezüchtet wurden.

Der Nutzen von Bitterstoffen

Dank unserer immer hektischer werdenden Arbeitswelt gehören kurze und schnelle Mahlzeiten mit schnell sättigenden, fettigen und Heißhunger erzeugenden Lebensmitteln zu unserem täglichen Brot. Das Essen ist nicht mehr ein geselliges Erlebnis am Tisch gemeinsam in Gesellschaft, sondern dient nur noch zur schnellen Nahrungsaufnahme – zwischendurch am Schreibtisch oder unterwegs. Die Folgen sind oft Völlegefühl, Übelkeit und ein Druckgefühl im Magen. Dabei sind Bitterstoffe dem Körper von hohem Nutzen und können bei vielfältigen Beschwerden des Magen-Darm-Traktes eingesetzt werden. Die Verdauung wird schon im Mund durch vermehrten Speichelfluss angeregt, es wird die Produktion von Verdauungssäften von Magen, Galle und Bauchspeicheldrüse gesteigert. Sie helfen bei Symptomen wie Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Blähungen, Sodbrennen sowie bei der Verdauung von ungewohnten, reichhaltigen Speisen und haben auch eine leicht abführende Wirkung.

Als natürliche Appetitzügler unterstützen sie den Köper bei der Verdauungstätigkeit und verstärken die Sättigung, denn je mehr der Bitterstoffe über die Zunge wahrgenommen werden, umso weniger Nahrung nehmen wir zu uns, denn viele giftige Pflanzen in der Natur schmecken bitter. Spüren wir also den Geschmack „bitter“ so wird automatisch eine Abwehr ausgelöst und unsere Esslust deutlich gebremst. Übergewicht sollte mit dieser Ernährung nicht möglich sein.

Werden mehr und mehr bitter schmeckende Lebensmittel in die Ernährung mit aufgenommen, so gewöhnt man sich schnell daran und das unangenehme Empfinden lässt nach.

In der Medizin werden Bitterstoffe schon seit langem eingesetzt, schon Hildegard von Bingen wusste um den Nutzen und verordnete beispielsweise eine Wermutkur bei hartnäckigen Magenbeschwerden. Heute stehen viele Arzneiformen zur Verfügung, auch in der anthroposophischen Medizin. Gentiana Magen Globuli velati® nehmen durch eine sehr gute Verträglichkeit und eine gute therapeutische Wirksamkeit, vor allem bei funktionellen Magen-Darm-Beschwerden mit den Hauptsymptomen Verdauungsschwäche, Druckgefühl im Magen und Appetitlosigkeit, eine wichtige Rolle ein. Bei der Einnahme von drei Mal täglich 5–10 Globuli wurde in vielen Fällen nach kurzer Zeit eine deutliche Verbesserung der Beschwerden beobachtet.


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